Blick auf Nürtingen

Blick auf Nürtingen

Und wieder war es nach dem aufstehen ein traumhaft schöner, aber eiskalter Morgen. Da mein Zimmer in einem Nebengebäude des Hotels lag, bekam ich das gleich auf dem Weg zum Frühstück zu spüren. Danach habe ich mir erstmal etwas Zeit gelassen, denn die heutige Etappe ist nur 75 Kilometer lang. Und das Beste ist, dass der starke und eisige Wind verschwunden ist. Die Wettervorhersage verheißt sogar über 20 Grad, was die Kleiderwahl nicht ganz einfach macht. 

Gegen 10:00 Uhr holperte ich dann aber das Kopfsteinpflaster durch Tübingens Altstadt nach unten Richtung Neckarufer. Vorbei ging es an Kusterdingen, Kirchentellinsfurt, Pliezhausen, Neckartenzlingen, Neckartailfingen und so weiter. Wie schon geschrieben habe ich meine Lehrjahre in Reutlingen verbracht. Da ich ursprünglich mal Speditionskaufmann gelernt habe, waren das alles Orte, in denen mein Lehrbetrieb Kunden hatte und die täglich angefahren wurden. Nun weiß ich auch in welch schöner Gegend die liegen :-). 

Ging es zuerst in Richtung Osten, so macht der Neckar bei Nürtingen einen Knick und verläuft in nördliche Richtung. Aber nicht all zu lang, denn in Plochingen vereinigt sich der Neckar mit der Fils und fließt ab hier nach Westen in Richtung Stuttgart. Nun nahm auch der Verkehr drastisch zu – der Radverkehr wohlgemerkt. Man merkt, dass man im Einzugsgebiet von Stuttgart ist und auf Grund des schönen und warmen Wetters waren Massen an Radfahrern und Fußgängern unterwegs. Allerdings sollten einige das “zusammen” noch üben. Denn Fußgänger, die zu viert nebeneinander den kompletten Weg blockieren zwingen immer wieder zum anhalten. Ebenso aber rücksichtslose Radfahrer, die meinen, hier auf einer Rennstrecke allein unterwegs zu sein und die keinerlei Rücksicht auf Kinder mit ihren Eltern nehmen. 

Jetzt nahmen die Industriebetriebe entlang des Neckar stark zu. Mit jedem neuen Ort wurden die Betriebe größer. Wie ich schon öfter gemerkt habe, ist es ganz gut an einem Sonntag durch ein Industriegebiet zu fahren, denn dann hat man die Straßen fast allein für sich. Ich möchte nicht wissen, wie es hier unter der Woche zu geht. Dass ich in Stuttgart war habe ich spätestens gemerkt, als ich auf der anderen Neckarseite entlang des Cannstatter Wasen gefahren bin. Durch die hohe Böschung hat man nur die größeren Fahrgeschäfte gesehen. Ich war noch nie auf dem Stuttgarter Volksfest und war doch beeindruckt von den Ausmaßen, die das einnimmt. Wie viel größer muss erst das Oktoberfest in München sein. Natürlich war schon vorher klar, dass man in Stuttgart ist, denn “der Daimler” war nicht zu übersehen.

Jetzt wurde es nochmal spannend, denn der Weg verlief durch den Schlossgarten von Stuttgart. Ganz Stuttgart schien auf den Beinen zu sein und wollte einen der letzten warmen Sonntage zum Sparziergang durch den Park nutzen. Und dazwischen wir Radfahrer. Teilweise war schieben einfacher als fahren. Vorbei dann noch an der Großbaustelle des Stuttgarter Hauptbahnhofs. Danach war das Radfahren wieder ein Genuss. Es gab mindestens breite Radstreifen, oft aber sogar richtige Fahrradstraßen, auf denen ich störungsfrei in Richtung Marienplatz fahren konnte, wo mein Hotel in Stuttgart liegt. Alles in allem eine sehr entspannte Tour bei bestem Wetter. 

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