Downtown Lakeland

Downtown Lakeland

Die Pause der letzten Tage hat sehr gut getan. Ich habe gemerkt, dass ich nicht nur körperlich erschöpft war, sondern vor allem auch mental sehr angeschlagen war. Vermutlich werde ich mich nie daran gewöhnen, tagelang entlang stark befahrener Highways zu radeln. Das dumme ist, dass ich das den Straßen bei der Routenplanung nicht ansehe. Es gab schon groß eingezeichnete Straßen die im Verhältnis wenig Verkehr hatten und super befahrbar waren. Dagegen bin ich schon oft angegangen, wenn ich kleinere Straßen rausgesucht habe und dann keinen Seitenstreifen vorgefunden habe, dafür aber starken Verkehr. Die letzten beiden Tage habe ich jetzt einfach nichts gemacht, außer die restlichen Tage geplant. Sonst war ich nur im Poolbereich des Motels und habe gelesen. Außerdem bin ich jeden Abend sehr fein zum Essen gegangen. Es gibt hier einige Restaurant-Ketten, die ich zu Hause schon vermissen werde. Zudem ist das Essen dort auch noch absolut bezahlbar.

Heute Morgen also hieß es nun wieder die Satteltaschen packen und weiterzuziehen. Der Satz ist dem gestrigen Abend geschuldet. Da war ich im LongHorn-Steakhaus und da hingen lauter nostalgisch/kitschige Bilder an der Wand aus der guten, alten Cowboy- und Indianer-Zeit – da passt der Satz irgendwie dazu. Nachdem mir die Dame an der Rezeption erzählt hat, nach Key West wäre “a long, long way”, sie würde dazu 10 Stunden brauchen – mit dem Auto natürlich, ging es los auf die 80 Kilometer nach Sun City. Die ersten 23 Kilometer davon bin ich nur auf dem Gehweg gefahren, zwar entsprechend langsam, dafür aber abseits der Straße. Dann ging es auf dem Highway 37 weiter. Der hatte zwar nur einen schmalen Seitenstreifen, dafür war nicht so viel Verkehr unterwegs – und ich bin ja mental jetzt wieder gestärkt :-). Wenn allerdings ein LKW relativ knapp vorbeizog, dann hat sich durchaus bemerkbar gemacht, dass sehr starker Wind von der Seite kam. Die Verwirbelungen, die so ein LKW mit sich bringt, bringen Rad und Radler ganz schon ins Schwanken. War mir aber relativ egal, denn ich habe mich darauf gefreut, nach gut 50 Kilometer rechts auf den Highway 674 abbiegen zu können. Nicht dass das jetzt einen großen Unterschied macht, ob 37 oder 674 davor steht, aber es bedeutete für mich, dass der Wind für die letzten knapp 30 Kilometer kräftig von hinten geschoben hat. Ich glaube so schnell bin ich noch nie vorwärts gekommen, seit ich in den USA bin.

Habe ich mir auch mal verdient, denn die nächsten beiden Tage kommt er wieder schön von vorne. Jetzt werde ich mal sehen ob ich noch Lust habe, knapp drei Kilometer zu laufen, denn dort hat mir Google Maps ein “German Restaurant” gefunden. Ich bin schon sehr gespannt, wie deutsch die Gerichte dort tatsächlich sind. Morgen geht es dann weiter Richtung Süden. Inzwischen steht der Plan für die restlichen gut zwei Wochen. Ein kleines Fragezeichen ist die Strecke von Everglades City nach Tamiami im Westen von Miami. Das werden über 100 Kilometer sein und dazwischen gibt es einfach gar nichts. Stand heute ist die Windvorhersage nicht sehr günstig, das könnte ein Problem werden. Das größere Fragezeichen ist dann Key West. Dort bekomme ich nur ab 300,– € aufwärts ein Zimmer, was mir in Anbetracht dessen, was dafür geboten wird, definitiv zu viel ist. Ich überlege nun, ob ich den letzten Fahrradtag schon ganz früh gegen 07:00 Uhr beginne (erst da wird’s hell) und so schnell wie möglich nach Key West radle. Damit hätte ich mein Ziel, fast in Sichtweite zu Kuba zu enden, doch noch erreicht. Von dort zum Flughafen Key West sind es ca. 10 Kilometer zurück. Dort könnte ich mir dann am späten Nachmittag einen Mietwagen nehmen und mit dem zurück bis nach Miami fahren. Ich würde dann allerdings erst gegen 22:00 Uhr in Miami ankommen. Aber Mietwagen und Hotel dort sind günstiger als die Übernachtung in einem zweifelhaften Hotel in Key West oder den Florida Keys insgesamt.

<– Crystal River – Brooksville – Lakeland                –> Sun City – Sarasota

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