Es ist ja schon erstaunlich, das Hotel hier ist eine komplette Baustelle. So wie es aussieht, wird gerade eine dritte Etage oben drauf gebaut, und das bei laufendem Hotelbetrieb. Erstaunlich ist, dass es dafür relativ ruhig im Zimmer ist. Gleiches gilt für die Nacht, hier sind rundherum breite Ausfallstraßen mit Unmengen an Verkehr, aber selbst bei geöffnetem Fenster hört man davon so gut wie nichts. Mir soll’s nur Recht sein.
Heute Morgen stand nach dem Frühstück, das für Frankreich ebenfalls sehr OK war, ausgiebig Wäsche waschen auf dem Programm. Ich hoffe, dass bis morgen auch alles trocken ist, sonst werden die ersten Kilometer etwas unangenehm, weil eine feuchte Angelegenheit. Ebenso habe ich die Routen der nächsten Tage überprüft, um nicht wieder unliebsame Überraschungen zu erleben. Ein großes Fragezeichen habe ich bei der Etappe am kommenden Sonntag. Mit der neuesten Kartensoftware werden für die geplante Etappe über 2.500 Höhenmeter errechnet. Bislang waren es knapp 1.500 Höhenmeter, bei denen ich zwar auch noch unsicher war, die ich aber in Angriff genommen hätte. Falls es zu anstrengend wird, bleibt mir nur, ab Marseille auf den Zug auszuweichen. Nun, das weiß ich dann in drei Tagen.
Nachdem ich damit fertig war, habe ich mich auf den Weg in die Innenstadt gemacht. Irgendwie hatte ich verdrängt, dass ich ja außerhalb vom Stadtzentrum nächtige und so musste ich erstmal rund fünf Kilometer marschieren, bis ich den Rand des Zentrums überhaupt erreicht habe. Viele der Gassen der Innenstadt sind echt ultraschmal, und verlaufen in verwinkelten Zickzack-Kursen. Ich habe schon lange nicht mehr so große Probleme gehabt, mich zu orientieren. Zum Glück gibt’s die moderne Technik, denn Google-Maps hilft weiter, wenn man mit der Papierkarte verzweifelt. In der Galerie nachfolgend findet ihr einige Impressionen des heutigen Tages. Nach einem ausgiebigen Rundgang durch die Stadt ging’s dann wieder zurück ins Hotel. Lt. meiner Smartwatch bin ich über 14 Kilometer gelaufen – und das am Ruhetag …
So, so skurril das klingt, aber ab morgen nehme ich leider schon die letzte Etappe in Angriff. Allerdings sind das sechs Fahrtage am Stück. Übermorgen werde ich das Mittelmeer erreichen, morgen übernachte ich ca. sieben Kilometer davor. Die Côte d’Azur soll ja recht bergig sein, die nächsten Tage werden zeigen, ob ich mich dafür nicht überschätzt habe. Zumindest die Wettervorhersage verheißt nur Gutes bis nach Nizza, wenn jetzt noch der Wind, bzw. die Windrichtung mitspielt, dann sind die Voraussetzungen gegeben. Also, gehen wir’s an!
<– Montélimar – Avignon –> Avignon – Salin-de-Giraud
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