Die Florida Keys habe ich schon mal erreicht

Die Florida Keys habe ich schon mal erreicht

Nach dem großen Regen gestern war ich gespannt, wie es heute Morgen aussieht. Und siehe da, es war zwar noch nass draußen, aber der Himmel hatte seine Schleusen inzwischen geschlossen. Und so bin ich denn bei knappen 20 Grad in Richtung der Florida Keys losgefahren. Exakt 400 Meter ging es sehr mühsam voll gegen den kräftigen Nordwind. Dann hatte ich den Highway 997 erreicht und schwenkte nach Süden ein. Ab jetzt bin ich nicht mehr gefahren, sondern schon fast gesegelt, so kräftig hat der Wind geschoben. Auf den ersten 15 Kilometern war der Highway perfekt ausgebaut mit mehreren Fahrspuren und einem vorbildlichen Fahrradstreifen. Danach wurde er zweispurig aber immer noch super zu befahren. Dann aber, nach gut 25 Kilometern kam ein Schild „Roadwork for the next 10 Miles“. Und die hatten es in sich. Über viele Kilometer war kein Randstreifen verfügbar, so dass ich auf der Hauptfahrbahn fahren musste. Da die Straße aber einen nicht überfahrbaren Fahrbahnteiler hatte, konnten die Fahrzeuge mich nicht überholen. Naturgemäß führt das immer wieder zu unschönen, manchmal auch zu sehr gefährlichen Situationen.

Aber inzwischen bin ich ja schon ziemlich abgebrüht, was die amerikanischen Verkehrsverhältnisse angeht. Außerdem ist in solchen Fällen der zwar hässliche, aber eben absolut nützliche Rückspiegel ein unschätzbarer Vorteil. Irgendwie haben sich die Fahrzeuge und ich arrangiert, sonst könnte ich jetzt ja nicht schreiben :-). Der weitere Verlauf bis Homestead war dann wieder problemlos. Am Ende von Homestead ging es endlich auf den berühmten Highway Nr. 1, den Ostküsten-Highway. Zum Fahren mit dem Fahrrad fand ich ihn eher ernüchternd, da sehr verkehrsreich und ohne große Abwechslung durch Sumpfgebiete verlaufend. Da ich immer noch von kräftigem Rückenwind geschoben wurde, war heute aber alles halb so wild. Nach etlichen Kilometern schnurgeradem Highway-Verlauf änderte sich das Bild und es wurden immer mehr Wasserflächen links und rechts der Straße sichtbar.

Dann begannen die Keys. Über eine steile Brücke ging es rein nach Key Largo. Irgendwie fühlte ich mich von jetzt auf nachher in eine andere Welt versetzt. Hier war das Urlaubsfeeling sofort greifbar. Links und rechts der Straße endlos Shops und Animationen für Angeln und Tauchen, sowie Wassersport jeder nur denkbaren Art. Auch gab es Restaurants und Bars ohne Ende. Die sonst so dominierenden Fast Food’s sind hier, Gott sei Dank, in der absoluten Minderheit. Durch den Rückenwind erreichte ich mein Motel schon recht früh. Dass zum Urlaubsfeeling in der Regel auch Urlauber gehören merkt man recht schnell am Preis. Inzwischen liegt der für ein einfaches Motelzimmer bei gut 150 $. Dafür habe ich eine ziemliche Bruchbude erhalten, die aber damit wirbt, die günstigsten Zimmerpreise von ganz Key Largo zu haben …

Zum Abendessen bin ich in das Restaurant der Pilot House Marina gegangen. Und, die Amis verstehen zu feiern. In dem Restaurant, natürlich direkt am Hafen, herrschte ein Höllen Lärm. Dazu spielte eine Drei-Mann-Combo eine Mischung zwischen Country und altem Rock. Den Anwesenden hat es offensichtlich gefallen, denn die Stimmung, und damit die Lautstärke, stieg mit jedem Titel noch weiter an. Nach einem ausgezeichneten Abendessen war ich deshalb recht froh, als ich wieder draußen war und die Ruhe des lauen Abends genießen konnte. Noch zwei Tage …

<– Everglades City – Tamiami                                         –> Key Largo – Marathon

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