Das Hotel in Lyon hatte schon seinen eigenen Charme. Man konnte mit Frühstück wählen, aber es gibt dort keinen Frühstücks- oder Speiseraum. Dafür bekommt man einen Karton mit einem Mini-Baguette, einem Croissant und einem süßen, mit Schokolade gefüllten Teil. Dazu je eine Portion Butter und Marmelade und eine Kapsel für die Kaffeemaschine. Damit geht dann jeder Gast auf sein Zimmer, wirft die Nespresso-Maschine an und frühstückt dort. Es handelt sich um Mini-Studios, die auch ein Spülbecken und eben ein Minimum an Geschirr haben. Ich muss aber dazu sagen, ich habe auf dieser Tour auch schon schlechter gefrühstückt. Es ist nur etwas gewöhnungsbedürftig, morgens in Schlappen an die Rezeption zu schlurfen und dort seinen Frühstückskarton abzuholen. Abgesehen davon muss die Pantry sauber verlassen werden, sonst kostet es 25,– € extra :-).
Trotz der extra Spülaktion bin ich gegen 09:30 Uhr weggekommen. Da heute mit 80 Kilometer nur eine „Mini-Etappe“ anstand, konnte ich mir ja Zeit lassen. Ich muss sagen, ich war ziemlich froh, dass heute Feiertag ist, denn an einem normalen Arbeitstag um diese Zeit quer durch Lyon zu radeln, ist sicher kein Vergnügen. Und so war ich dann echt happy, nach gut einer Stunde und rund 13 Kilometern endlich durch ein Industriegebiet am Rand von Lyon fahren zu können. Durch den Feiertag heute war das komplett ausgestorben.
Ein ganzes Stück ging es dann auch noch parallel zur Autobahn entlang, bis ich in Givors endlich die Rhône überqueren konnte und die Strecke dort wieder in einen abseits von Straßen gelegenen Radweg führte. Nun war das Radeln wieder ein Traum. Allein das Durchfahren von Vienne ist sehenswert. Man fährt praktisch auf der rechten Flussseite entlang und hat die alte Stadt Vienne auf der linken Seite liegen. Die Einladung zum Fotografieren.
Flott ging es weiter am rechten Ufer entlang. In Tupin-et-Semons begann ich mir etwas Sorgen um das Wetter zu machen, denn direkt vor mir zog eine schwarze Wand auf. Eigentlich hatte der Wetterbericht möglichen Regen erst für heute Abend vorhergesagt. Ein Blick auf die Karte hat gezeigt, dass die Rhône Gott sei Dank einen Schwenk nach links macht und ich vom Gewitter – hoffentlich – verschont bleibe. So war es dann auch. Die dunklen Wolken zogen sich oberhalb des Rhône-Tals zusammen und ließen uns am Fluss unten unbehelligt. Vorbei ging es an den Kernkraftwerken Saint-Alban 1 und Saint-Alban 2 und anderer Kraftwerks- und Industrieanlagen. Warum es so flott voran ging habe ich gemerkt, als die Route kurz vor Sablons praktisch einen Kreis beschrieb und ich plötzlich teilweise ordentlich Gegenwind hatte. In meiner Hauptrichtung Süden ging es meist mit Rückenwind voran.
Relativ früh habe ich mein heutiges Hotel in Saint-Rambert-d’Albon erreicht. Aber irgendwie hätte mir heute auch die Kraft gefehlt, um weitere 40 Kilometer zu radeln. Schauen wir mal, dass sich die Akkus wieder füllen, denn morgen steht wieder eine Ü100-Etappe an :-).
<– Ruhetag Lyon –> Saint-Ramberg-d’Albon – Montelimar
<– Ruhetag Lyon –> Saint-Ramberg-d’Albon – Montelimar
0 Kommentare