Wow, wat'n Casino

Wow, wat’n Casino

In Anbetracht der Ereignisse habe ich doch erstaunlich gut geschlafen. Dennoch war ich schon recht früh wach und habe mich fertig gemacht. Draußen war zwar alles klatschnass, aber es schien nicht zu regnen. Das Rad hatte, welch Wunder, auch noch keine Luft verloren, und so bin ich wieder um 08:15 Uhr weggefahren. Das fiel mir nicht schwer, denn es war ein sehr einfaches Motel, in dem es weder Frühstück gab, noch eine Kaffeemaschine auf dem Zimmer war. Pessimistisch wie ich war, bin ich erstmal mit der Regenjacke losgefahren. Geregnet hat es zwar nicht, aber es war sehr stark neblig und die Luftfeuchtigkeit lag bei 100%. Als nach einigen Kilometer ein Mc D. kam bin ich dort frühstücken gegangen. Danach habe ich die Regenjacke ausgezogen und gegen die kurzärmlige Warnweste getauscht. Denn es war warm und der Niederschlag war eher Nebelnässen als Regen.

Natürlich bin ich die ersten Kilometer wie auf rohen Eiern gefahren, immer in der Angst, dass noch ein Fremdkörper im Mantel steckt und ich wieder flicken muss. Aber siehe da, der Reifen hielt. Nach 10 Kilometern stieg das Vertrauen. Nachdem ich die ewig lange Bay Saint Louis Bridge überquert hatte, ging es immer direkt am Meer entlang. Bei halbwegs klarer Sicht bestimmt eine traumhafte Tour, nur war heute hier alles den ganzen Tag grau in grau. Es scheint hier aber ein beliebtes Urlaubsziel zu sein, denn es gab fast über die ganze Strecke weg einen begleitenden Gehweg. Da bei dem Wetter nur sehr wenige Leute Lust hatten, den zu nutzen, habe ich ihn einfach genutzt. Klar kam ich dadurch langsamer voran, aber dafür war ich abseits der Straße und musste mich nicht auf den Autoverkehr konzentrieren.

Nach Henderson Point und Gulfport kam ich nach Biloxi, einem Ort mit mehreren, teils sehr großen Casinos. Von dort ging es, einmal mehr, über eine riesige Brücke hinüber nach Ocean Springs. Ein paar Kilometer lang konnte ich noch parallel des Highway 90 kleinere Straßen nutzen, aber dann half nichts mehr, die letzten knapp 30 Kilometer ging es zwar öde, aber flott auf dem HW 90 bis nach Pascagoula. Leider hat sich die Action-Cam bis jetzt noch nicht wieder erholt. Daher, und auf Grund des starken Nebels, ist die Bilderausbeute weiterhin sehr knapp. Und noch etwas wunderbares gibt es zu berichten. Ja, einmal hat der Reifen gehalten und ist immer noch dicht. Aber das meine nicht. Obwohl die Wettervorhersage mit 98%iger Wahrscheinlichkeit Regen vorhergesagt hat, hat es den ganzen Tag nicht einmal geregnet – vom Nebelnässen mal abgesehen. Nach dem eher frustrierenden, gestrigen Tag hat mich das doch ziemlich beflügelt und mir über meine müden und schlappen Beine hinweggeholfen.

Leider gab es am Ziel wieder kein vernünftiges Restaurant in Laufreichweite, so dass ich langsam wirklich zum Spezialisten für die verschiedenen Burger-Ketten in den USA mutiere.

<– Metairie – Bay Saint Louis                  –> Pascagoula – Mobile

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