05.09.2019

Radweg Inntal - Salzach

Radweg Inntal – Salzach

Nachdem es inzwischen über fünf Monate her ist, dass ich meine, für mich wohl einmalige und einzigartige USA-Reise beendet habe, wird es unbedingt Zeit, nochmal eine kleine Radreise in diesem Jahr zu unternehmen. Eine Woche Ende September habe ich dafür als Zeitfenster. 

Ich habe mich dabei für eine recht bequeme Route entschieden. So werde ich von zu Hause nach Bregenz radeln und dort mit dem Zug nach Landeck fahren. Von dort geht es entlang des Inns auf den Innradweg bis nach Haiming am Zusammenfluss von Inn und Salzach. Dann folge ich der Salzach bis nach Salzburg und fahre von dort mit dem Zug wieder zurück nach Bregenz. Von dort beschließen die letzten 38 Kilometer bis nach Hause diese schöne, kleine Radtour.

Die Länge der Strecke beträgt insgesamt ca. 440 Kilometer und wird, sofern das Wetter einigermaßen mitspielt, eine schöne und erholsame Tour mit Innsbruck und Salzburg als Highlight.

Nachfolgend die geplante Route:

 

Hier geht’s zu den Bildern:

20.09.2019

Der Start verlief sehr entspannt, da der Zug erst um 14:50 Uhr ab Bregenz ging. So habe ich um 11:15 Uhr langsam mein Rad bepackt und bin ganz gemütlich bei bestem Wetter losgefahren. Auf dem Bodenseeradweg waren, wie üblich in der warmen Jahreszeit, sehr viele Radfahrer unterwegs. Natürlich war ich viel zu früh am Bahnhof in Bregenz.

Dafür habe ich herausgefunden, dass man von der Seeseite der Gleise aus über ein Rondell das Rad zur Überführung hochschieben kann und nicht die Treppe hochtragen muss, wie von der Stadtseite aus. Runter ans Gleis ging es über dir Rolltreppe. Aber nicht nur ich war zu früh am Bahnhof, auch der Zug war bereits da und so konnte ich in aller Ruhe mein Rad am reservierten Platz „aufhängen“ und mein Gepäck in den vorgesehenen Fächern verstauen. Die Bahnfahrt dauerte dann entspannte knappe zwei Stunden bis Landeck.

Für die Nacht hatte ich im Hotel Enzian reserviert, das ich schon von der letzten Tour entlang des Innradwegs kannte. Den Abend konnte ich dann auch im hoteleigenen Restaurant bei einem ausgiebigen Grillbuffet genießen. Es gab Stelze, Hendel & Co. und nach dem Genuss von ein paar Bier habe ich hervorragend bis zum nächsten Morgen geschlafen.

 

21.09.2019

Nach einer erholsamen Nacht folgte ein ausgiebiges Frühstück. Danach wurde alles zusammengepackt und auf dem Rad verstaut, so dass ich gegen 09:30 Uhr los kam. Knappe 81 Kilometer lagen vor mir. Der Radweg verläuft mal links, mal rechts des Inn, aber fast immer ohne Verkehr.

Bis Imst war der Radweg eben, dann aber wurde es hügeliger mit einem ständigen auf und ab. Auf einem Teilstück folgte ein steter Lichtwechsel mit sonnigen und schattigen Abschnitten. Als es stark und schnell bergab ging, habe ich eine Bodenverwerfung nicht rechtzeitig erkannt und bin mit vollem Tempo darüber gerauscht. Der Schlag war so heftig, dass die Wasserflasche in der Gepäckträgertasche in hohem Bogen davon geflogen und im Graben gelandet ist. Mein erster Gedanke war hoffentlich ist am Rad alles heil geblieben. Erstmal sah alles gut aus, zum Glück keine Speichen gebrochen, und so bin ich einfach weitergefahren. Im Laufe der Zeit habe ich dann allerdings gemerkt, dass das Heck immer schwammiger wurde und so war klar, ich verliere Luft am Hinterrad.

 

Mit zwischendurch immer mal wieder aufpumpen bin ich aber noch bis ins Hotel nach Innsbruck gekommen. Nun hieß es, statt des geplanten Stadtbummels erstmal Reifen flicken. Es war ein ganz kleines Loch, verursacht durch ein sehr dünnes Drahtstück im Mantel. Stutzig gemacht hat mich nur, dass der Draht völlig blank und kein bisschen verrostet war. Als wäre er von der Mantel-Karkasse … Egal, Flicken auf den Schlauch drauf und wieder zusammengebaut. Leider geht der Mantel immer extrem schwer auf die Felge und hält dementsprechend immer am längsten auf. Als alles fertig war, endlich geduscht und noch auf einen Sprung in die Stadt.  Den ursprünglichen Plan mit einem Sightseeing-Tag in Innsbruck hatte ich gestern schon fallen gelassen, da für Montag starker Regen vorhergesagt war. Daher wollte ich lieber den morgigen Sonntag zum Radeln nutzen und den Montag dann als Ruhetag verbringen. Aber erstmal hieß hoffen, dass am nächsten Morgen auch noch Luft im Reifen ist :-).

 

22.09.2019

In der Nacht hatte ich nicht so gut geschlafen, weil es viel zu warm im Zimmer war. Das Hotel verfügt zwar theoretisch über eine Klimaanlage, die sich auch im Zimmer individuell regeln lassen soll. Allerdings brachte das Drehen an den Reglern rein gar nichts. Dafür war dann der Frühstücksraum schon vor 08:00 Uhr völlig überfüllt. Gestern Abend sind noch zwei Busladungen mit Indern angekommen und die waren jetzt alle beim Frühstück.

Gut gestärkt bin ich dennoch gegen 09:30 Uhr wieder aufgebrochen. Zum Glück hat der Reifen die Luft über Nacht gehalten, denn heute lagen 96 Kilometer vor mir. Los ging’s in Innsbruck auch mit leichtem Rückenwind. Da die Strecke fast komplett eben war, hatte ich bis Mittag auch bereits die Hälfte der Strecke geschafft. Nachteil war, dass der Radweg häufig parallel zur Autobahn verlief.

Der zweite Teil der Strecke war dann geprägt von Umleitungen auf der Strecke, bzw. waren geplante Strecken gesperrt und ich musste andere und weitere Wege fahren. Dadurch wurden die Kilometer immer mehr und mehr. Aber, das Hinterrad hat gehalten, ist ja auch was. Der Nachmittag zog sich immer mehr in die Länge und die letzten 15 Kilometer ab Kufstein waren dann doch recht mühsam da Beine und Po nicht mehr so richtig wollten. Und so war ich froh, nach 102 Kilometern in Erl-Oberweidau angekommen zu sein. Einem Ort irgendwo im Nirgendwo. Die Zimmer in meiner Unterkunft waren äußerst rustikal, aber das Restaurant war absolute Spitze. Hier werde ich es sicher zwei Nächte aushalten.

 

23.09.2019

Wie schon geschrieben, habe ich sehr gut im Restaurant des Gasthofs gegessen und mir zur Feier der >100-Kilometer-Tour sogar ein großes Eis zum Nachtisch gegönnt. Am nächsten Morgen begann es pünktlich, wie vom Wetterbericht angekündigt, zu regnen. Also habe ich erstmal „große Wäsche“ gemacht. Den Rest des Tages habe ich mit Lesen und Faulenzen verbracht. Wobei ich mich am frühen Nachmittag zu einem Spaziergang im Regen aufgemacht habe. Erstmal ging’s zu einem groß angeschriebenen Wasserfall, der sich jedoch mehr als kleines Rinnsal entpuppt hat, das ein paar Meter in die Tiefe fällt.

Aber dann, von wegen irgendwo im Nirgendwo. Erl hat ein eigenes Passionsspielhaus, in dem nur alle sechs Jahre Passionsspiele stattfinden, die restliche Zeit steht das Gebäude leer. Doch nicht genug, steht ein paar Meter daneben ein Festspielhaus, das von außen noch deutlich pompöser wirkt als das Passionsspielhaus. Und das hat einen Winterspielplan, der es in sich hat. Würde ich hier wohnen, wäre ich mindestens einmal pro Woche im Konzert – mit enormem Weiterbildungspotential, so hochkarätig ist das Programm. Und um die ganzen Künstler unterbringen zu können, haben sie auf der anderen Straßenseite noch eine Künstlerherberge gebaut. Dem ganzen nicht genug, müssen die vielen Gäste ja irgendwo parken. Also wurde auch eine riesige Tiefgarage in der Nähe der Festspielhäuser gebaut. Und das alles in einem Ort mit nicht mehr als 1000 Einwohner. Ich war beeindruckt. 

Des Abends habe ich dann wieder sehr gut gegessen und mich auf eine erholsame Nacht gefreut. Die war mir diesmal aber nicht beschert. In der Nacht wurde ich extrem von Stechmücken geplagt. Erst nachdem ich über zwei Stunden hinweg nicht weniger als acht davon erschlagen hatte, war Ruhe.

 

24.09.2019

Dafür hat der Regen bis zum Morgen aufgehört. Nach der üblichen Prozedur aufstehen, duschen, frühstücken, zusammenpacken ging es wieder gegen 09:30 Uhr auf die Piste. Heute war viel Schotter angesagt, was nach dem vielen Regen von gestern nicht immer angenehm war. 86 Kilometer waren es bis Waldkraiburg und die Hälfte davon war sehr gemütlich zu fahren. 

Aber dann, so ca. zehn Kilometer vor Wasserburg am Inn verlief der Radweg nicht mehr am Inn entlang, sondern rechts vom Fluss im Hinterland. Und das hatte es in sich, ein ständiges auf und ab folgte. Vorbei war es mit gemütlichem Flussradweg. Ich musste sogar einige Male absteigen und schieben. Irgendwie hat mir aber auch, trotz Ruhetag, die Kraft gefehlt. Und so zogen sich die verbleibenden 40 Kilometer endlos in die Länge. Meine Oberschenkel fühlten sich immer mehr wie Pudding an. Aber ein Kilometer reihte sich an Kilometer und ich kam meinem Etappenziel trotzdem immer näher.

Knapp zehn Kilometer vor dem Ziel stand ich an einer Kreuzung recht ratlos beim Studium der Karte. GPS wollte nach links, Beschilderung nach rechts. Kam ein einheimischer Radler vorbei gefahren und hat extra nochmal umgedreht. Nach der Klärung der Route, rechts der Beschilderung nach wäre besser, hat er gemeint, ich hätte ein schönes Rad. Erst jetzt fiel mir auf, dass er ein Mountainbike von Falkenjagd fuhr. Die gleiche Schmiede, die auch mein Rad hergestellt hat, nur ist seines aus Titan und meines aus Stahl. Das erste Mal, dass ich jemanden getroffen habe, der ebenfalls ein Rad von Andreas Kirschner fährt. So beflügelt ging ich die letzten Kilometer an und es hat mich auch nicht mehr gestört, dass es vom Inn hoch nach Waldkraiburg wieder mal so steil den Berg hoch ging, dass ich nochmals schieben musste. Im Hotel eingeckeckt, ausgiebig geduscht, eine Stunde die Knochen im Bett erholen lassen, dann ging’s auf Restaurantsuche.

Bezeichnend war, dass die Rezeptionistin sagte, in Waldkraiburg gibt es keine bayrische Küche und eigentlich auch keine Bayern (wobei sie eindeutig bayrischer Herkunft war). Die wären alle ausgezogen, der Ort wäre ein Industrieort und so hässlich, dass es sich nicht lohnen würde, ein Wort darüber zu verlieren. Interessant! Mir war eh mal wieder nach einer Pizza und die habe ich direkt unterhalb des Hotels im dortigen Restaurant gefunden. Und die war sogar recht gut. Nachdem ich jetzt diese Zeilen fertig getippt habe, wird es auch langsam Zeit fürs Bett. Hoffentlich wird das Wetter morgen nicht so schlecht wie vorhergesagt, auf durchgehenden Regen habe ich wenig Lust.

 

25.09.2019

Die Nacht war wunderbar schnakenfrei und ich habe das Schlafdefizit wieder aufgeholt. Ich habe zwar mitbekommen, dass es zwischendurch mal heftig geregnet hat, aber beim Aufstehen war es von oben trocken. Nach einem eher mäßigen Frühstück ging es ans zusammenpacken und an die Rezeption zur Bezahlung. Ich bekam noch Tipps mit auf den Weg, wie ich zwei „ewig lange und mindestens 18 %ige Steigungen“ umfahren kann, dann ging‘s los. Im Vergleich zu gestern hielten sich die Anstrengungen heute, bestimmt auch dank der Tipps aus dem Hotel, doch in Grenzen. Einzig die heute überwiegenden Schotter- und Sandpisten waren auf Grund der Nässe durch den Regen der Nacht wieder etwas mühsam zu fahren. Aber viel wichtiger war, dass es den ganzen Tag über trocken blieb. Am frühen Nachmittag war es bei einem Päuschen in der Sonne sogar richtig heiß.

Interessant war die Einfahrt nach Burghausen quasi „von hinten“. Vor zwei Jahren war ich schonmal hier auf dem Weg zum Königssee vorbei gekommen. Damals bin ich sozusagen von vorne gekommen und durfte von unten erstmal die längste Burganlage der Welt bestaunen. Erst ging es durch eine malerische Altstadt entlang der Salzach, bevor ich einen langen und sehr steilen Anstieg zur Neustadt hoch musste. Heute kam ich von der anderen Seite und mein Hotel war unten in der Altstadt. Was ich bisher nicht wusste war, dass Burghausen an diesem Ende über ein wirklich riesiges Industriegebiet an Chemiegiganten verfügt. Und das quasi am Ende der Welt. Nicht schön das ganze, aber beeindruckend groß. Umso besser gefällt mir mein heutiges Hotel in einem fast 500 Jahre alten Haus.

 

26.09.2019

Das Abendessen im Hotel war sehr fein und nach einer ruhiger Nacht ging‘s zum noch ausbaufähigen Frühstück. In der Nacht hatte es wieder geregnet, aber inzwischen schien die Sonne. Um nicht komplett die gleiche Strecke wie beim letzten Mal zu fahren, hatte ich mir diesmal bis Tittmoning eine Route rechts der Salzach ausgesucht. Das ganze war zwar sehr hügelig, aber auf wunderschönen, kaum befahrenen Sträßchen trotzdem ein Genuss. Da bin ich ja noch davon aufgegangen, ab Tittmoning dann direkt entlang der Salzach fahren zu können. Allerdings hatte ich nicht mit der Holzfällerfraktion vom Salzburger Land gerechnet. Direkt an der Einfahrt zum Radweg war eben dieser gesperrt. Lapidares Schild: wegen Holzfällarbeiten von Montag 07:00 Uhr bis Freitag 18:00 Uhr gesperrt. Keine Umleitung angegeben, gar nichts. Also auf gut Glück die Straße auf österreichischer Seite genommen. Irgendwann war Salzburg angeschrieben, also nicht ganz falsch. Aber den Weg zurück zur Salzach musste ich mir selbst suchen.

Jetzt hatte ich gehofft, es endlich geschafft zu haben, aber die Hoffnung hielt nur 10 Kilometer, dann war der Weg wieder wegen Holzfällarbeiten gesperrt. Nach links ging ein Weg steil vom Ufer weg hoch, der war aber weder auf meinem GPS noch auf der Radkarte eingezeichnet. Aber mangels Alternative bin ich dort hoch. Nach einiger Zeit befand ich mich dann wieder auf Wegen, die mein GPS kannte. Allerdings erwiesen sich die nächsten Wege Richtung Salzach-Radweg als Flop. Sie hörten einfach mitten im Wald auf. Den Radweg konnte ich zwar bereits erahnen, es trennte uns aber ein Steilufer von fast 100 Meter Höhe. Also wieder zurück und weiter gesucht. Und so immer weiter bis zur nächsten größeren Ortschaft. Hier hatte ich endlich meinen Radweg wieder.

Doch nach ein paar Kilometern , als mal ein Stück glatter Teer kam, wunderte ich mich über ein unrund laufendes Hinterrad. Auf dem ganzen Schotter und Sand ist das gar nicht aufgefallen. Also angehalten und geschaut. Oh Shit, der größte Alptraum, den es gibt. Der Mantel war auf einer Länge von 10 Zentimeter nahe der Felgenkante geplatzt. Noch nicht aufgerissen, aber der Schlauch drückte schon deutlich nach außen. Was tun? Ich hatte noch 14 Kilometer bis zum Ziel. Prinzip Hoffnung sagt ja, aber geglaubt habe ich es nicht. Die nächsten drei Kilometer gefahren wie auf rohen Eiern. Das Rad erneut kontrolliert, der Defekt wird eindeutig größer. Über Google Maps nach dem nächsten Radgeschäft gesucht, in sechs Kilometer Entfernung gibt es eines. Um die Bruchstelle zu stabilisieren, habe ich drei Kabelbinder um Reifen und Felge gespannt. Wieder einen Kilometer gefahren, ein Kabelbinder ist schon davon geflogen. Nach einem weiteren Kilometer dann er erwartete Knall, als es Reifen und Schlauch zerrissen hat. Gar nicht lange rum gemacht, einfach abgestiegen und geschoben. Nun schiebt sich das Rad in vollgeladenem Zustand recht schwer, aber was soll’s, es gibt keine andere Möglichkeit.

Knapp zwei Kilometer vor dem Ziel hielt ein einheimischer Rennradler neben mir. Ob ich „an Botschn“ hätte. Nein, einen Platten hätte ich selber flicken können, aber bei einem zerrissenen Mantel bin ich machtlos. Auf jeden Fall hat er Stein und Bein geschworen, dass es den Radladen, den ich ansteuern wollte, nicht geben würde. Ich sah mich schon die letzten fünf Kilometer bis zum Hotel schieben. Habe dann aber in dem anvisierten Geschäft angerufen und siehe da, den Laden gibt’s. Also mit neuer Kraft die restlichen 1,5 Kilometer geschoben und nach kurzer Suche den Laden gefunden. Zum Glück war nichts los und sie konnten sich sofort um mein Rad kümmern. Nach einer guten halben Stunde war der Schaden behoben und ich konnte die letzten sieben Kilometer zum Hotel zurück legen. Bin gerade noch trocken angekommen, während des Check In begann es anhaltend zu regnen. Durch Umwege und Pannen wurde aus der vom GPS bei Tourenbeginn vorhergesagten Ankunftszeit 12:45 Uhr dann schlussendlich 16:30 Uhr, bis ich am Ziel dieser Reise war.

 

27.09.2019

Zum Abendessen ging es gestern Abend wieder ins Restaurant Imlauer, da hat es mir schon vor zwei Jahren sehr gut gefallen. Und ich wurde auch diesmal nicht enttäuscht, auch wenn der schöne Biergarten auf Grund des Regens und der kühlen Temperaturen ausfallen musste. Im Hotel habe ich sehr gut geschlafen, und auch das Frühstück war okay. Am späten Vormittag habe ich mich dann aufgemacht zu einem gemütlichen Bummel durch die Altstadt. Dabei habe ich auch gleich den Hauptbahnhof mit erkundet um morgen keine unliebsamen Überraschungen zu erleben. Die Überraschung hier war nur positiv, denn alle Gleise sind über ausreichend große Aufzüge zu erreichen. Nachmittags dann noch das Gepäck entsprechend umgepackt und dann hieß es, die letzten Stunden zu genießen. Und natürlich gehört dazu auch wieder ein Besuch beim Imlauer. Morgen wird sich der Stress in Grenzen halten, denn mein Zug geht erst um 10:56 Uhr.

 

28.09.2019

Erneut war die Nacht sehr geruhsam und, da der Bahnhof keinen Kilometer vom Hotel entfernt liegt, konnte ich morgens noch herrlich trödeln. Einzig, dass es doch recht stark geregnet hat, war nicht so optimal. Aber in einer ganzen Woche nur einen knappen Kilometer im Regen geradelt – kann man nicht meckern. 

Wie auch schon bei der Hinfahrt, war der Zug auch bei der Rückfahrt äußerst pünktlich. Vielleicht sollte sich die Deutsche Bahn mal bei den österreichischen Nachbarn erkundigen, wie so was geht. Diesmal hatte ich einen stehenden Platz für das Rad zugewiesen bekommen. Eigentlich okay, nur war der Gurt zum festbinden zu kurz. Aber ich habe ja selber entsprechend welche dabei und so war auch dieses Problemchen schnell gelöst. 

Nach 4,5 Stunden kam der Zug auf die Minute pünktlich in Bregenz an seiner Endstation an. So konnte ich auch in aller Ruhe ausladen und das Rad bepacken. In Bregenz gibt es leider keine Aufzüge zu den Gleisen und die Rolltreppe am Ankunftsgleis war außer Betrieb und zu Reparaturzwecken komplett zerlegt. Das bedeutete das schwere Rad die Treppen hochzutragen. Da ich heute eh noch nichts geleistet hatte, war auch das schnell geschafft. 

Dann folgte wieder der Bodenseeradweg in umgekehrter Richtung wie die Woche zuvor. Im Bereich von Lindau hatte ich dann mit zwei Elektrorollern zu tun. Diese Dinger sind ganz schön gemein. In der Ebene oder den Berg runter war ich schneller als die beiden. Aber immer wenn es den Berg hoch ging, zogen sie flott an mir vorbei, während ich mich abmühen musste. Sonst ging es flott voran und gegen 17:30 Uhr war ich wieder zu Hause. 

Als Fazit kann ich sagen, dass die Tour durchaus anstrengender war, als ich gedacht hatte. Aber sie war problemlos machbar und verdient absolut das Prädikat Genießertour. Auch interessant war, dass die eine Woche an Inn und Salzach pannenreicher war, als die acht Wochen USA zu Beginn des Jahres. Ich bin nur froh, dass mir dort kein Mantel geplatzt ist, da wäre wohl nicht so einfach Hilfe verfügbar gewesen.


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