Es hatte sich ja angedeutet. Schon die letzten Tage waren sehr heiß und die Vorhersage für den nächsten Tag hatte immer noch ein paar Grad dazu gepackt. Heute war der heißeste Tag, an dem ich jemals gut 90 KM in Angriff genommen habe. Die Zimmer im Hotel in Persenbeug liegen sehr ruhig. Aber trotz weit geöffneter Balkontür brachte die Nacht fast keine Abkühlung. Bettdecke? Eines der nutzlosesten Dinge dieser Tage. Also morgens aufgestanden, geduscht, gut gefrühstückt und die Satteltaschen gepackt. Gegen 09:30 Uhr bin ich los. Ich wusste es ja schon vorher, um aus Persenbeug raus zu kommen, geht es erstmal den Berg hoch, 10% Steigung so direkt nach dem Frühstück und bei jetzt schon knapp 30 Grad – na danach waren sowohl Radler, wie auch Rad gut warm gefahren :-).

Und trotzdem ging es recht flott voran auf den ersten Kilometern. Auf der rechten Seite der Donau (das wird in Flussrichtung gerechnet), damit für mich auf der linken Uferseite, waren recht viele Bäume und somit viel Schatten. Irgendwie musste heute der Tag sein, an dem die am Wochenende in Passau gestarteten Radler auf diesem Abschnitt unterwegs waren, so viele Radreisende sind mir noch nie entgegen gekommen. In meiner Richtung dagegen war ich praktisch allein unterwegs.

Hinter Grein ging es dann aber auf die andere Donauseite und ab da war es vorbei mit den schattigen Wegen. Die Sonne brannte erbarmungslos und je weiter sich der Radweg vom Fluss entfernte, umso heißer wurde es. Da konnte auch das wunderschöne Mostviertel, durch das der Weg gestern und heute ging, wenig entschädigen. Zumal bei den vorherrschenden Temperaturen sowieso nur Wasser das Getränk der Wahl war. Kurz vor Mauthausen lag ein Supermarkt direkt am Weg. Den habe ich genutzt und mir ein groooosssses Eis geholt. Das habe ich dann in aller Ruhe auf einer schattigen Bank verputzt. Danach wollte ich mit der Fähre auf die andere Donauseite wechseln. Da es mir aber zu lange gedauert hat, bis die Fähre kam, bin ich auf der linken Seite weiter gefahren. Hat mir ca. 5 KM gespart, aber die Strecke ging die ganze Zeit bergauf und führte durch lauter Ortschaften. Kein Vergnügen bei der Hitze.

Ab dann gibt’s eigentlich nicht mehr viel zu sagen. Der Radweg führt alternativlos auf dem Donaudeich entlang. Keine Bäume, kein Schatten, gar nichts. Dafür wolkenlosen Himmel und die Hitze wurde immer unerträglicher. Teilweise hat das Thermometer bis zu 48 Grad angezeigt – in der Sonne wohlgemerkt. Bis dann endlich Linz in Sicht kam. Nur darf man sich da auch nicht täuschen lassen, denn als erstes sieht man super hässliche Industriegebiete von Linz. Die Donau führt in einem riesigen Bogen um diese Gebiete herum. Und so sind es nochmal 15 KM, bis man endlich in die Stadt kommt.

Der Lichtblick des Tages war dann das Hotel. Kolping-Hotel – ich habe x-mal überlegt, ob ich nicht umbuchen soll. Gott sei Dank habe ich das nicht gemacht, denn das Hotel hat das beste, was es heute gibt: eine Klimaanlage im Zimmer. Daneben sind auch Zimmer und Service super. Und so sitze ich jetzt bei durchaus erträglichem Klima in meinem Zimmer und tippe. Zuvor war ich beim Abendessen und in Linz ist es immer noch so heiß, dass sämtliche Klamotten nur noch am Körper kleben.

Morgen geht es dann weiter nach Passau, mit 99 KM die längste Etappe der Tour. Aber die Temperatur soll morgen “nur noch” 30 Grad warm werden – fast schon kühl gegenüber den letzten Tagen :-). Ich hoffe, dass mein Rad durchhält. denn es scheite ein Problem mit dem Tretlager zu haben. In Passau werde ich mal eine Werkstatt aufsuchen, hoffentlich können die helfen – oder Entwarnung geben. Sonst könnte die Tour morgen schon vorbei sein. Wollen wir mal nicht hoffen.

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Kategorien: Radreisen

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