Heute Morgen um 04:00 Uhr ging ein Gewitter mit ordentlich Regen runter. Aber als ich gegen 06:30 Uhr nach draußen geschaut habe, war der Himmel nur leicht bewölkt und es war fast schon wieder trocken auf den Straßen. Das Beste daran, es ist seit Tagen endlich mal wieder klar ohne den drückenden Nebel. Also schnell gefrühstückt und alles zusammengepackt, so dass ich gegen 09:00 Uhr losgekommen bin. Leider sind die beiden Tunnel, die den Mobile-River unterqueren für Fahrräder komplett gesperrt. So blieb nichts anderes übrig, als erstmal weit nach Norden zu fahren, um über die einzige Brücke weit und breit über den Fluss zu kommen. 13 Kilometer kostete mich das an “Umweg”, noch dazu bei strammem Gegenwind. Aber direkt nach der Brücke dreht die Straße nach Süden und nun ging es richtig flott voran.
Fast bin ich etwas durcheinander gekommen, denn die Zahlen auf der Gangschaltung kannte ich schon gar nicht mehr :-). Nachdem ich dann schon fast 20 Kilometer runter hatte, war ich praktisch gegenüber Downtown Mobile auf der anderen Seite des Mobile River. Was nun folgte kann ich nur als spektakulär bezeichnen. Hier laufen die Interstate 10 und der Highway 90 praktisch parallel in die gleiche/ähnliche Richtung. Beide Straßen wurden direkt am Ende der riesigen Mobile Bay gebaut, wo sich viele kleine Bays und Flüsse bilden und teilweise auch schon etwas Land zu sehen ist. Es sieht aus, als ob die Straßen nur aus Brücken bestehen würden und direkt über Wasser gehen würden. Damit aber nicht genug, kreuzen sich die beiden großen Straßen auch noch. Dieses Spiel geht mehrere Kilometer lang und ist bei diesem schönen Wetter und dieser, ich kann’s nicht oft genug betonen, endlich mal wieder guten Sicht ein Traum hier entlang zu radeln.
Als ich dann auf der anderen Seite der Bay war wollte ich weg vom Highway und kleinere Straßen nutzen. Obwohl Sonntag war, war auf diesen Straßen allerdings deutlich mehr Verkehr als vorher auf dem Highway. Dazu kam, dass die Gegend wieder auffallend hügelig war und ich heute sogar mal ein paar hundert Höhenmeter zu bewältigen hatte. Es war heute tatsächlich so, dass ich alle 18 Gänge irgendwann mal gebraucht habe. Nach einiger Zeit ist mir aufgefallen, dass sich diese hügeligen Wellen nur von Nord nach Süd verlaufen. Denn wenn ich Richtung Osten fuhr, ging es ständig auf und ab, sobald ich aber nach Süden unterwegs war, blieb es eben. Egal, wann immer es Richtung Süden ging, schob der Wind ordentlich von hinten und ich kam richtig gut voran. So hatte ich die gut 80 Kilometer schon um 15:00 Uhr bewältigt und habe ich meinem Motel in Foley eingecheckt.
Nun zeichnet sich aber ein anderes Problem für die nächsten Tage ab. Egal welches Buchungsportal oder welche Buchungs-App ich aufrufe, nach Destin, diesen Ort am Golf von Mexiko erreiche ich übermorgen, gibt es an der Golf-Küste keine freien Unterkünfte mehr. Ich habe das schon die letzten Tage beobachtet und es sieht nicht so aus, als ob sich die Situation entspannen würde. Ich kann es drehen und wenden wie ich möchte, ich bekomme so keine fahrbaren Tagesetappen zusammen. Vermutlich werde ich ab Destin dann erstmal gut 50 Kilometer ins Landesinnere fahren und dort dem Highway 90 folgen. Hier finden sich noch Unterkünfte. Statt an der Küste entlang würde ich dann durch Tallahassee kommen und hinter Tallahassee wieder auf die alte Route nach Perry treffen. Maximal zwei Tage habe ich noch Zeit, dann muss ich mich entscheiden. Aber wenn sich an der Buchungssituation nichts ändert, ist das auf jeden Fall die sicherere Variante.
<– Mobile –> Foley – Pensacola
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