Nach dem Frühstück ging’s weiter Richtung Norden. Ein paar Kilometer nach Hohenwutzen kreuzen erstmal große Schleusen den Weg. Wusste gar nicht, dass hier so viele Wasserstraßen gibt. So kamen hier neben der „normalen“ Oder die alte Oder, der Oder-Havel-Kanal und die Friedrichsthaler Wasserstraße zusammen. Aber dann ging es weiter durch Brandenburg im gleichen Stil wie tags zuvor. Die Weite der Landschaft ist schon beeindruckend. Beim Radeln, besonders, wenn man allein unterwegs ist, hat man viel Zeit über alles möglich und vor allem auch unmögliche nachzudenken. Und so kam mir in Anbetracht dieser nicht enden wollenden Felder und Wiesen ein Satz in den Sinn, frei nach James Tiberius Kirk: Brandenburg, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2017. Dies sind die Abenteuer des Draht-Esel, der mit seiner ein Mann starken Besatzung 2 Wochen unterwegs ist, um fremde Bundesländer zu erforschen. Viele Kilometer vom Bodensee entfernt dringen sie in Landstriche vor, die nie ein Oberschwabe zuvor gesehen hat. T’schuldigung, ich konnte nicht widerstehen, und es soll keineswegs herabwürdigend sein, sondern einen Eindruck vermitteln, wie viel Natur bei nur ganz wenigen Dörfern und noch viel weniger Städten man hier erleben kann. Eine davon war Schwedt/Oder. Leider wurde hier der Oderdamm erneuert, was mir eine Umleitung von knapp 10 KM beschert hat.
Der Radweg heißt Oder-Neiße-Radweg, aber eigentlich ist es ein Radweg entlang der deutsch-polnischen Grenze. Und das bedeutete, kurz hinter Mescherin Abschied von der Oder nehmen zu müssen. Denn während die Oder weiter Richtung Stettin fließt, verläuft die Grenze viel weiter links. Und, wie das so ist, wenn man durchs Hinterland unterwegs ist, es war ein stetiges auf und ab. Aber nicht mehr weit, nach etwa 20 KM war Penkun erreicht. Die Fahrradgarage war eine sehr abenteuerliche Unterkunft. Teile einer alten und stillgelegten Fabrik wurden zweckentfremdet und darin kleine Schlafkammern eingerichtet. Eigentlich gehörte auch noch eine Gaststätte dazu, aber die hat inzwischen geschlossen. Im Gegensatz zum Tag davor war aber die Besitzerin äußerst freundlich und sehr redselig. Das Zimmer war sehr einfach, aber ausreichend. Da das Restaurant geschlossen hatte, habe ich mich abends auf den Weg rein nach Penkun gemacht. Dort bin ich im Schlossgarten-Restaurant fündig geworden. Hatte mir die Chefin meiner Unterkunft auch empfohlen, polnische Betreiber und ein polnischer Koch, aber das beste Essen bisher auf meiner Tour. Mit entsprechender Bettschwere habe ich mich dann auch schlafen gelegt.
<<- Frankfurt/Oder – Hohenwutzen ->> Penkun – Ueckermünde
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