Der heutige Tag war eine Herausforderung. Das war mir klar, seit ich das Höhenprofil in der GPS-Software gesehen hatte. Dabei war die Etappe mit 56 KM gar nicht besonders lang, nur eben waren einige Höhenmeter zu bezwingen und das bei Steigungen zwischen 12 und 15%. Das Wetter lies auch nichts Gutes erahnen, in der Nacht hatte es wieder heftig geregnet und auch jetzt war weit und breit keine Wolkenlücke zu entdecken. Immerhin hat es zum Start der Tour nicht geregnet.

Nach den ersten paar Kilometern bis Bad Feilnbach ging es dann auch gleich so richtig bergan. Und zwar so, dass ich über weite Strecken das Rad schieben musste. Und so reihte sich hier nicht Kilometer an Kilometer, sondern eher nur Meter an Meter. In Niklasreuth dachte ich, das ganze geschafft zu haben, doch weit gefehlt, es ging noch weiter und vor allem noch steiler bergauf – bis nach Sonnenreuth. Hier war dann der größte und längste Anstieg des Tages erstmal zu Ende, aber der Ortsname war leider nicht Programm. War es bis dahin noch trocken, bzw. empfand ich das leichte Nieseln als ganz angenehm bei der Schinderei, wurde es jetzt richtig nass und auch empfindlich kühl. Und so habe ich zum ersten Mal auf der Tour die Jacke ausgepackt – und den Rest des Tages auch nicht mehr ausgezogen.

Auch wenn die steilsten Anstiege über 10% erstmal geschafft waren, ging es noch lange nicht eben weiter. Ein ständiges auf und ab im Bereich von 6 – 8 % Steigung, bzw. Gefälle. Und, wie ich früher schonmal geschrieben habe: runter geht’s in Sekunden, rauf dafür in Stunden – gefühlt natürlich. Es war Mittag, bis ich in Fischbachau war und hier hatte ich gerade mal ein gutes Drittel der heutigen Strecke geschafft.

Weiter ging es von hier, nach einer kurzen Rast, an den Schliersee. Ihr seht an den Bildern, viel sieht man bei dem regnerischen Wetter leider nicht, und schön sieht das ganze schon mal gar nicht aus. Aber das Wetter kann man sich halt nicht machen, das muss man nehmen, wie es kommt. Und bisher hatte ich ja auch absolutes Glück. Heute ist der erste regnerische Tag der ganzen Tour! Das soll also kein Jammern sein.

So ging es am Schliersee entlang und weiter nach Hausham. Die Restkilometeranzeige am GPS purzelte immer weiter nach unten und ich freute mich schon auf den Tegernsee. Doch so schnell sollte das nicht der Fall sein. Denn nach Hausham ging es erstmal wieder so richtig steil bergauf. Also ich hier oben war dachte ich, total blauäugig, jetzt hast du es wohl geschafft. Aber da tauchte ein Schild auf, wonach die nächsten Kilometer des Bodensee-Königssee-Radwegs schwierig zu befahren wären und der Radler doch acht auf den Weg geben möchte. Schade, dass ich das Schild nicht fotografiert habe.

Los ging es auf losem Schotter sehr steil den Berg hinunter. Ich dachte mir noch, wenn das alles ist, geht es ja noch, meine Beine sind müde, aber in den Händen habe ich zum Bremsen noch genügend Kraft. Aber nach wenigen Metern war Schluss mit bergab und es ging wieder super steil bergauf. Die Anzeige im GPS blieb bei 15% Steigung erst stehen. In meiner Verfassung war an fahren bei der Steigung nicht mehr zu denken. Aber durch das lose Geröll war das Rad auch äußerst schwer zu schieben. Egal, mir blieb ja eh nichts anderes übrig. Also ein paar Meter schieben – Pause, wieder schieben – Pause. Dazwischen wieder extrem steile Abfahrten und dann wieder bergauf. So ging das Kilometer um Kilometer über den Wallenburger Kogel. Ich kann euch gar nicht sagen, wie froh ich war, dieses Stück endlich geschafft zu haben. 

Entsprechend erledigt kam ich in Gmund am Tegernsee dann an. Von hier aus hatte ich nur noch 5 KM bis nach Bad Wiessee, die entlang einer sehr stark befahrenen Bundesstraße führten. Pünktlich mit Erreichen meines Hotels ging der Regen dann vom leichten Regen in einen heftigen Wolkenbruch über. Und so blieb es auch den ganzen Abend und die Nacht über. Aber mein Rad steht unter Dach und ich habe ein gemütliches Zimmer.

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Kategorien: Radreisen

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